Hexapla von Origen Adamantius von Alexandria
Die Hexapla war ein komplexes Werk, das weitreichende Implikationen für die Bibelwissenschaft und die Theologie hat. Lassen Sie uns die einzelnen Aspekte genauer betrachten:
Inhalt
Die Hexapla: Entstehung, Struktur und bleibende Bedeutung für die Bibelwissenschaft
Die Hexapla ist ein komplexes Werk, das weitreichende Implikationen für die Bibelwissenschaft und die Theologie hat. Lassen Sie uns die einzelnen Aspekte dieses monumentalen Unternehmens genauer betrachten:
Schöpfung und Zielsetzung
Origenes, der im 3. Jahrhundert in Alexandria tätig war, erstellte die Hexapla in einer Zeit, in der das Christentum noch eine relativ junge Religion war und die kanonischen Texte selbst noch in einer Phase der Konsolidierung waren. Die Absicht hinter diesem kolossalen Werk war, ein zuverlässiges Werkzeug für die Textkritik des Alten Testaments zu schaffen. Durch den Vergleich verschiedener Versionen sollte das Verständnis für die Bedeutung und Interpretation des Textes verfeinert werden. In einer Welt ohne Computer war die Erstellung der Hexapla eine gewaltige intellektuelle Leistung, die wahrscheinlich den Einsatz einer großen Anzahl von Schreibern und Ressourcen erforderte.
Strukturelle Anordnung
Die Hexapla war so konzipiert, dass sie aus sechs nebeneinander liegenden Spalten bestand. Jede Spalte diente einem bestimmten Zweck:
Hebräischer Text in hebräischen Buchstaben: Dies diente als Referenzpunkt und entsprach dem masoretischen Text, der in jüdischen Kreisen als kanonisch angesehen wurde.
Hebräischer Text in griechischer Transliteration: Dies erleichterte denjenigen den Zugang zum Text, die des Hebräischen nicht mächtig waren, aber Griechisch verstanden.
Aquila von Sinope: Eine sehr wörtliche griechische Übersetzung des hebräischen Textes, erstellt von einem proselytischen Juden namens Aquila.
Symmachus: Eine weitere griechische Übersetzung, die jedoch eher auf Verständlichkeit als auf wörtliche Genauigkeit abzielte.
Septuaginta (LXX): Die älteste und bis dahin am weitesten verbreitete griechische Übersetzung des Alten Testaments.
Origenes‘ revidierte Septuaginta: Hier nahm Origenes Korrekturen an der Septuaginta vor, um sie näher an den hebräischen Text heranzuführen.
Bedeutung und Erbe
Die Hexapla hatte weitreichende Auswirkungen auf die Bibelwissenschaft. Obwohl das Originalwerk verloren ist, haben spätere Gelehrte durch die Hexapla Zugang zu Textvarianten erhalten, die sonst verloren gegangen wären. Origenes’ Arbeit ist ein Schlüsselwerk für das Verständnis der Textgeschichte des Alten Testaments und beeinflusste nachfolgende Übersetzungsprojekte, darunter auch die lateinische Vulgata von Hieronymus.
Status des Erhalts
Das ursprüngliche Werk ist nicht mehr vollständig erhalten, aber seine Existenz wird durch zahlreiche Zitate in anderen Werken bezeugt. In einigen Fällen sind Fragmente der Hexapla in späteren Manuskripten oder als Marginalien in anderen Texten erhalten geblieben.
Diese tiefere Untersuchung zeigt, wie monumental die Hexapla war, sowohl in Bezug auf den intellektuellen Aufwand, der in ihre Erstellung floss, als auch in Bezug auf ihren fortwährenden Einfluss auf die Textkritik und Übersetzung des Alten Testaments.
Chronologie der Ereignisse
Entstehung der Hexapla
Origenes, ein christlicher Gelehrter und Theologe, kompiliert die Hexapla im 3. Jahrhundert n. Chr. Das Werk besteht aus sechs Spalten, in denen verschiedene Versionen des Alten Testaments gegenübergestellt werden. Die Hexapla gilt als beispielloses Projekt in der Geschichte der Textkritik und Bibelübersetzungen.
Verbreitung und Zitierung
In den folgenden Jahrhunderten wird die Hexapla von Gelehrten und Kirchenvätern wie Hieronymus und Eusebius zitiert. Obwohl keine vollständige Kopie des Werks existiert, gewinnt es an Bedeutung für die Entwicklung der christlichen Theologie und der Textkritik.
Syrische Hexapla
In dieser Zeit entsteht eine syrische Übersetzung der Septuaginta, die als Teil der Hexapla dient. Diese Version wird in christlichen Gemeinschaften des Nahen Ostens verwendet und einige Fragmente sind bis heute erhalten.
Kairoer Geniza-Fragmente
Forschungen und Ausgrabungen in der Kairoer Geniza fördern Fragmente zutage, die als Teile der Hexapla identifiziert werden. Diese Fragmente sind auf Hebräisch und bieten einen weiteren Einblick in das monumentale Werk.
Aktuelle Forschung
Wissenschaftler nutzen moderne textkritische Methoden, um die erhaltenen Fragmente und Zitate zu analysieren und mehr über die Hexapla zu erfahren. Obwohl das Werk selbst verloren ist, bleibt es ein wichtiger Fokus für die Forschung in der Bibelwissenschaft.
Die Hexapla: Ein verlorenes Meisterwerk und seine Überreste
Die Hexapla, ein Werk des christlichen Gelehrten Origenes, diente der Textkritik und Übersetzung des Alten Testaments. Leider ist das Originalwerk nicht mehr vorhanden, aber Fragmente und Zitate in anderen Texten zeugen von seiner Existenz und seinem Einfluss.
Was ist bekannt über die Hexapla?
Obwohl das Original verloren ist, ermöglichen die erhaltenen Teile einen Einblick in die Bedeutung der Hexapla. Diese Teile sind:
- Zitate in Werken von Kirchenvätern wie von Hieronymus und Eusebius
- Syrische Übersetzungen, besonders vom Psalter
- Griechische Manuskripte mit Anmerkungen, die auf die Hexapla hindeuten, wie der Codex Marchalianus
- Fragmente in der Kairoer Geniza, einer Sammlung jüdischer Texte
Wo finden sich die Überreste?
Die erhaltenen Fragmente sind in verschiedenen Bibliotheken und Sammlungen weltweit verstreut:
Syrische Hexapla: Verschiedene Bibliotheken in Europa und dem Nahen Osten
Codex Marchalianus: Vatikanische Bibliothek
Kairoer Geniza-Fragmente: Unter anderem an der Universität Cambridge
Zitate von Kirchenvätern: In ihren eigenen Werken, die in zahlreichen Bibliotheken und Sammlungen zu finden sind
Einzelheiten zu den Fragmenten
– Syrische Hexapla
- Details: Eine syrische Übersetzung der Septuaginta, die im 6. bis 7. Jahrhundert entstand
- Ort: Mehrere Bibliotheken, darunter die Britische Bibliothek
– Codex Marchalianus
- Details: Ein griechisches Manuskript der Prophetenbücher aus dem 6. Jahrhundert, mit Anmerkungen, die auf die Hexapla hinweisen könnten
- Ort: Vatikanische Bibliothek
– Kairoer Geniza-Fragmente
- Details: Hebräische Fragmente aus einer Sammlung jüdischer Texte
- Ort: Verschiedene Sammlungen, darunter die Universität Cambridge
Origen Adamantius von Alexandria (Origenes)
Origen Adamantius, auch bekannt als Origenes, geboren um 185 in Alexandria, war ein einflussreicher christlicher Gelehrter, Theologe und Asket des frühen 3. Jahrhunderts. Er wirkte überwiegend in Alexandria, wo er eine umfassende theologische Laufbahn einschlug. Sein schriftstellerisches Oeuvre umfasst schätzungsweise 2.000 Abhandlungen, die sich auf Themenbereiche wie Textkritik, Exegese, Hermeneutik, Homiletik und Spiritualität erstrecken.
Er etablierte sich als eine der prägendsten Figuren der frühchristlichen Theologie und war in der kirchlichen Lehre sowie in der Apologetik aktiv. Mit 18 Jahren wurde er Katechet an der renommierten Katechetenschule von Alexandria. Sein asketisches Leben und seine rigorose Lehrtätigkeit brachten ihm Konflikte mit Demetrius, dem Bischof von Alexandria, der ihn für ungehorsam hielt. In Caesarea gründete Origenes eine eigene christliche Schule und genoss hohes Ansehen in theologischen Kreisen.
Unter den zahlreichen Werken, die er verfasste, ist die Hexapla eine der herausragendsten Leistungen. Diese sechssäulige vergleichende Studie des Alten Testaments enthielt den hebräischen Text, dessen griechische Transkription, die Septuaginta sowie die Übersetzungen von Theodotion, Aquila und Symmachus. Dieses Werk wurde zum Fundament der Bibliothek von Caesarea und diente Eusebius als Vorlage für die Herstellung von 50 Bibelkopien, die im Auftrag von Kaiser Konstantin angefertigt wurden. Trotz des Verlusts des Originals der Hexapla sind Fragmente erhalten geblieben, die bis heute für Bibelwissenschaftler und Theologen von immenser Bedeutung sind.
Origenes war auch für seine ausführlichen biblischen Kommentare bekannt. Besondere Bedeutung haben seine Kommentare zu Exodus, Levitikus, Jesaja, den Psalmen und dem Johannesevangelium. Zudem umfasste sein Werk eine Vielzahl von Predigten, in denen er nahezu die gesamte Bibel interpretierte.
Sein Einfluss auf die Textkritik und Exegese des Alten Testaments hat die Bibelwissenschaft nachhaltig geprägt. Seine methodischen Ansätze zur Untersuchung der Heiligen Schrift legten den Grundstein für die spätere theologische Forschung.
Trotz seiner weitreichenden Beiträge geriet Origenes in theologische Kontroversen, die in der Ersten Origenistenkrise des späten 4. Jahrhunderts gipfelten. Im Jahr 543 wurde er von Kaiser Justinian I. als Ketzer verurteilt, und seine Schriften sollten verbrannt werden. Das Zweite Konzil von Konstantinopel im Jahr 553 könnte seine Lehren, insbesondere zur Vorexistenz der Seelen, verurteilt haben.
Origenes‘ Lebenswerk hat den Lauf der christlichen Theologie erheblich beeinflusst und bleibt bis heute ein wichtiger Bezugspunkt für theologische Studien.