Der Wille des Sohnes und der Wille des Vaters

Wie gestaltet sich der menschliche Wille im Vergleich zum göttlichen Willen und welche Auswirkungen hat dies auf das christliche Leben$
Ein Mann sitzt auf einem Felsen und betrachtet den Nachthimmel mit einem leuchtenden Stern.

Der Wille des Menschen und der Wille Gottes

In der christlichen Lehre wird häufig zwischen dem menschlichen Willen, der von weltlichen Begierden und Bedürfnissen geprägt ist, und dem göttlichen Willen unterschieden. Der Mensch steht stets vor der Wahl, seinen eigenen Wünschen zu folgen oder sein Leben nach dem Willen Gottes auszurichten. Diese Dichotomie (bezeichnet eine klare Zweiteilung in zwei sich gegenseitig ausschließende oder kontrastierende Aspekte, wodurch eine deutliche Unterscheidung zwischen zwei unterschiedlichen Kategorien oder Konzepten ermöglicht wird) spiegelt sich in der Unterscheidung zwischen dem „alten Menschen“ in weltlicher Orientierung und dem „neuen Menschen in Christus“, der nach dem Willen Gottes strebt (vgl. Epheser 4:22-24).

Ein Gemälde eines Mannes vor einer Stadt.

Jesus als Vorbild

In der christlichen Lehre wird Jesus Christus oft als das vollkommene Beispiel für das Leben im Einklang mit dem Willen Gottes dargestellt. Diese Darstellung wird besonders in den Evangelien hervorgehoben, wo Jesus seine tiefgehende Verbindung zum Vater und seine Ausrichtung auf dessen Willen immer wieder betont.

Jesus sitzt mit geschlossenen Augen auf einem Felsen.

Ein markantes Beispiel dafür findet sich im Johannesevangelium, wo Jesus in Johannes 5:30 sagt:

„Ich kann von mir selbst nichts tun; wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“

Diese Worte drücken Jesu tiefen Gehorsam und seine Hingabe an den göttlichen Willen aus. Er unterstreicht hier, dass sein Handeln und Urteilen nicht aus eigenem Antrieb geschieht, sondern direkt aus dem Hören und Empfangen der göttlichen Weisung resultiert.

Diese Aussage ist nicht nur eine Demonstration von Jesu Demut und Hingabe, sondern sie offenbart auch ein grundlegendes Prinzip der christlichen Haltung: die Nachfolge Christi bedeutet, den eigenen Willen dem göttlichen Willen unterzuordnen.

Dieses Prinzip wird im gesamten Neuen Testament immer wieder betont, etwa wenn Jesus in Matthäus 26:39 während seines Gebets im Garten Gethsemane sagt:

„Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

Jesus kniet vor einem Feuer.

Diese Worte im Garten Gethsemane zeigen den tiefen inneren Kampf Jesu auf, in dem er sich dennoch entschließt, den Willen des Vaters über seinen eigenen zu stellen. Sie illustrieren eindrucksvoll das Kernstück christlicher Nachfolge: Die Hingabe des eigenen Willens an den göttlichen Plan, selbst in Momenten größter Herausforderung und Leid.

Die Bedeutung dieser Haltung Jesu kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie stellt ein zentrales Element des christlichen Glaubens dar und ist ein entscheidender Aspekt für das Verständnis von Jesu Mission und Wirken. Durch sein Beispiel lehrt Jesus die Gläubigen, dass wahre Freiheit und Erfüllung darin gefunden werden kann, den eigenen Willen in Einklang mit dem göttlichen Willen zu bringen.

Ein Gemälde von Jesus vor einer Gruppe von Menschen.

Die Worte Jesu in Johannes 5:30 und Matthäus 26:39 sind eine klare und direkte Aufforderung an die Gläubigen darstellen, ihr Leben nach dem Vorbild Christi auszurichten. Indem sie ihren eigenen Willen dem göttlichen Willen unterordnen, folgen sie dem Weg, den Jesus vorgelebt hat, und erlangen so eine tiefere Verbindung zu Gott.

Die Lehre von der Trinität

Die Lehre von der Trinität ist ein zentrales Dogma des christlichen Glaubens, das die Existenz eines einzigen Gottes in drei Personen – Vater, Sohn und Heiliger Geist – postuliert. Diese Lehre ist tief in der christlichen Theologie verwurzelt und wird traditionell als Ausdruck der komplexen Natur Gottes verstanden.

In Johannes 5:30 sagt Jesus:

„Ich kann von mir selbst nichts tun; wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“

Hier wird eine klare Unterscheidung zwischen dem Willen Jesu und dem Willen des Vaters dargelegt. Jesus, der als Sohn Gottes auftritt, betont, dass seine Handlungen und Urteile nicht aus seinem eigenen Willen entspringen, sondern direkt aus dem Willen des Vaters resultieren.

Jesus hält ein Licht in seiner Hand.
Jesus hält einen Kelch in seinen Händen.

Ebenso wird in Matthäus 26:39 während Jesu Gebet im Garten Gethsemane eine ähnliche Haltung gezeigt:

„Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

Diese Worte spiegeln Jesu Bereitschaft wider, seinen eigenen Willen dem des Vaters zu unterwerfen, selbst in einer Situation tiefsten Leidens.

Diese Bibelstellen führen zu einem Fragezeichen über die Natur der Trinität, insbesondere hinsichtlich der Beziehung zwischen Jesus (dem Sohn) und dem Vater. Während die traditionelle Trinitätslehre eine Wesenseinheit innerhalb der Dreieinigkeit postuliert, in der Vater, Sohn und Heiliger Geist als unterschiedliche Personen, aber ein einziges Wesen verstanden werden, deuten die angeführten Bibelstellen auf eine funktionale Unterscheidung zwischen dem Willen des Sohnes und des Vaters hin. Diese Perspektive wirft Fragen über die traditionelle Interpretation der Trinität auf und deutet auf einen inneren Konflikt dieser Lehre hin.

Ein Gemälde von drei Männern im Kreis.

Der Wille des Menschen und der Wille Gottes

Die Schlussfolgerungen für das christliche Leben, die sich aus der Betrachtung der Beziehung zwischen dem menschlichen Willen und dem göttlichen Willen ergeben, sind tiefgreifend und fordern eine bewusste Entscheidung und Hingabe. Diese Herausforderung wird in der Bibel deutlich formuliert, insbesondere in Römer 12:2:

„Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der Wille Gottes ist, das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Ein Gemälde einer Gruppe von Menschen auf einer Treppe.

In diesem Vers wird aufgezeigt, dass die wahre Veränderung und Erneuerung durch eine Abkehr von weltlichen Werten und eine Hinwendung zu göttlichen Prinzipien geschieht. Es geht hier nicht nur um eine äußerliche Anpassung, sondern um eine grundlegende Erneuerung des Denkens und der inneren Haltung.

Die Aufforderung, „sich nicht dieser Welt gleichzustellen“, impliziert ein aktives Widerstehen gegenüber den vorherrschenden Tendenzen der Gesellschaft, die oft von Selbstzentriertheit, Materialismus und kurzfristigen Vergnügungen geprägt sind. Stattdessen sollte ein Christ den Willen Gottes suchen, was eine Orientierung an Werten wie Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Demut bedeutet.

Ein Mann liest ein Buch in einem dunklen Raum.

Diese Ausrichtung auf den Willen Gottes fordert, sich ständig selbst zu hinterfragen und alle Entscheidungen und Handlungen an den Lehren und dem Beispiel Jesu Christi zu messen. Es ist ein Prozess, der sowohl Disziplin als auch die Gnade Gottes erfordert, um ein Leben zu führen, das „das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene“ widerspiegelt.

Nach Römer 12:2 sollten Christen ein Leben im Einklang mit dem göttlichen Willen führen. Dies erfordert eine tiefe geistige Umgestaltung, die das Herz und den Verstand erfasst und sich in einem Lebensstil manifestiert, der sich von den vorherrschenden Mustern der Welt unterscheidet und stattdessen auf die Prinzipien des Glaubens und der Nachfolge Christi gründet.

Fazit

Das Verhältnis zwischen dem Willen des Menschen und dem Willen Gottes stellt eine fundamentale Herausforderung dar. Diese wird besonders in der Unterscheidung zwischen dem „alten Menschen“ und dem „neuen Menschen in Christus“ deutlich, wie sie in Epheser 4:22-24 beschrieben wird. Von Christen ist gefordert, ihr Leben nicht nach weltlichen, sondern nach göttlichen Prinzipien auszurichten.

Ein Gemälde eines Mannes und einer Frau auf einer Treppe.

Jesus Christus, als das perfekte Beispiel für die Erfüllung des göttlichen Willens, unterstreicht in Johannes 5:30 und Matthäus 26:39 die Bedeutung des Gehorsams gegenüber dem Willen des Vaters. Seine Worte und Taten zeigen, dass echte Hingabe die Unterordnung des eigenen Willens unter Gottes Plan bedeutet, selbst in tiefstem Leid.

Diese Beispiele werfen ein kritisches Licht auf die validität der Trinitätslehre. Während traditionell von einer Wesenseinheit innerhalb der Dreieinigkeit ausgegangen wird, legen die Texte eine funktionale Unterscheidung zwischen dem Willen Jesu und dem Willen des Vaters nahe.

Ein Mann sitzt im Lotussitz vor einem See.

Für ein konsequent christliches Leben ergibt sich daraus die Herausforderung, Entscheidungen und Handlungen konsequent an den Lehren Christi auszurichten, wie in Römer 12:2 dargelegt:

„Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der Wille Gottes ist, das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Dies impliziert eine tiefgreifende mentale Erneuerung, die über bloße äußere Anpassung hinausgeht und eine radikale Umgestaltung des Denkens und der inneren Haltung erfordert.

Der christliche Glaube erfordert tiefe tiefe Reflexion und ein Leben im Einklang mit dem göttlichen Willen, geleitet durch das Vorbild und die Lehren Jesu Christi.